
Der Stein
Er liegt da. Klein, grau, unscheinbar. Zwischen Schwellen aus Beton und Schienen aus Stahl. Zwischen Strukturen, die für Geschwindigkeit gebaut wurden, für Effizienz, für den Transport von Massen über Distanzen.
Der Stein weiß nichts davon.
Er hat keine Funktion in diesem System. Er wurde nicht geplant, nicht platziert, nicht gebraucht. Er ist einfach da – gefallen vielleicht, vom Schotter nach oben gewandert durch Erschütterung und Zeit, oder von einem Schuh mitgebracht, zufällig abgestreift zwischen Schritt und Schritt.
Und doch macht genau er das Bild lebendig.
Die Gleise – perfekte Parallelen, die sich am Horizont treffen, nie wirklich, nur in der Perspektive. Geometrie, Ordnung, die Versprechen von Ankommen und Wegfahren. Sie sind beeindruckend in ihrer Klarheit, in ihrer Entschlossenheit. Aber sie sind auch kalt.
Der Stein bricht das auf.